• Die Studie „OpinionTRAIN 2021“ untersucht die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Mobilitätsstrukturen.

    BildMitte September diesen Jahres veröffentlichte das Statistische Bundesamt aktuelle Ergebnisse zur Verkehrsmittelnutzung während der Corona-Krise und kommt zum Schluss, für Millionen Berufspendlerinnen und -pendler sei das Auto als Beförderungsmittel erste Wahl. Schließlich gaben in 2020 etwa 68 % von ihnen an, normalerweise mit dem Pkw zur Arbeit zu fahren. Als Beweis für die ungebrochene Dominanz des Autos als Beförderungsmittel wird auf eine Erhöhung des Pkw-Bestands um 14 % während der letzten zehn Jahre (Stichtag 1. Januar) verwiesen. Außerdem ist der Anteil der Haushalte in Deutschland, die mindestens einen Pkw besitzen, im selben Zeitraum mit 77 % ähnlich hoch geblieben.

    „In unserer Erhebung haben wir unmittelbar nach Ausbruch der Corona-Krise radikale Mobilitätsveränderungen festgestellt, nicht nur ein abruptes Absenken der Mobilität, sondern auch einen starken Shift zugunsten des Pkws bei Fahrten auf kürzeren und längeren Strecken. Mittlerweile hat sich die Präferenz zugunsten des Autos verfestigt. Dies stellt aber gleichzeitig die vielbeschworene Mobilitätswende in Frage“, betont Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.

    Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

    Siegeszug des Pkw: Ein Problem für die Verkehrswende

    In der Krisensituation verlieren auf Strecken ab 50 km alle Verkehrsmittel – bis auf den Pkw – an Attraktivität. Auf einer Skala von 0 („sehr unattraktiv“) bis 10 („sehr attraktiv) erreicht der Pkw mittlere Bewertungen, die – ähnlich zum Niveau vor Ausbruch der Corona-Krise – bei etwa 7,5 Punkten liegen. Für andere Verkehrsmittel ergeben sich nicht nur niedrigere Bewertungen im Vergleich zum Pkw, diese liegen zudem auch deutlich niedriger als vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

    Entsprechend der Präferenzen für Verkehrsmittel sind drei Cluster identifizierbar:
    (1) „Pkw- und Bahn-Affine“, (2) „Pkw-Fixierte“ und (3) „Multi-Modale“. Das Segment der „Pkw-Fixierten“ ist in Deutschland mit 33 % besonders groß (Österreich: 26 %, Schweiz: 22 % und Schweden: 31 %). In diesem Segment wird für Strecken ab 50 km im Prinzip nur der Pkw als relevant betrachtet. Ein weiteres Segment, „Pkw- und Bahn-Affine“ (34 % der Befragten in Deutschland), bewertet die Attraktivität des Autos (6,9 Punkte) und der Bahn (5,4 Punkte) gleichzeitig als hoch. Das letzte Drittel der Befragten kann als „Multi-Modale“ bezeichnet werden, weil neben Pkw und Bahn auch dem Flugzeug und dem Fernbus eine hohe Attraktivität beigemessen wird. Das Segment der „Multi-Modalen“ umfasst in Schweden 40 % der Bevölkerung. Während der Pkw in der Corona-Krise anteilig stärker genutzt wird und über eine hohe Wertschätzung verfügt (er wird in allen drei Mobilitätsclustern am besten bewertet), verliert die Bahn im Fernverkehr an Zuspruch.

    Niedergang der Geschäftsreisen und baldige Erholung?

    Bedingt durch die Corona-Krise hat die Bahn nicht nur Privatreisende verloren, sondern vor allem die werthaltigen Geschäftsreisenden. Nur 5 % der Befragten in Deutschland geben an, in den letzten 12 Monaten Geschäftsreisen unternommen zu haben. 24 % der Studienteilnehmer unternehmen zwar grundsätzlich Geschäftsreisen, allerdings nicht in den letzten 12 Monaten. Dies entspricht auf Personeneben einem Verlust in Höhe von 83 %. Dies deckt sich auch mit der im Sep. 2021 veröffentlichten VDR-Geschäftsreiseanalyse, nach der die Reisetätigkeit der deutschen Wirtschaft im Jahr 2020 um mehr als 80 Prozent geschrumpft ist. In 2020 stürzte die Anzahl der Geschäftsreisen nach dem Rekordwert des Jahres 2019 (195 Mio.) auf 33 Mio. gegenüber dem Vorjahr (-83 %). Neben dieser rückwirkenden Betrachtung stellt sich die Frage, welches Niveau Geschäftsreisen in den kommenden Jahren wieder erreichen werden. In diesem Kontext wirken unterschiedliche Faktoren, zum Beispiel erstens, dass sich Unternehmen und Mitarbeiter zunehmend an eine Kommunikation per Videokonferenz gewöhnt und diese zu schätzen gelernt haben und zweitens, dass auch eine zukünftig verstärkte Arbeit von zuhause das Potenzial für Businesstrips reduziert. Die Einbrüche bei Geschäftsreisenden bedeuten starke wirtschaftliche Einbußen für Bahn- und Flugreisegesellschaften. So lag der Anteil an Business-Reisenden von allen Kunden des Bahnfernverkehrs vor Ausbruch der Corona-Krise bei knapp 30 % (nur in der Schweiz wurden höhere Anteile erreicht). Ein erheblicher Teil dieser Businesstrips konnte bisher nicht zurückgewonnen werden, auch weil hier die Nachfrageverlagerung eingetreten ist, und zwar zugunsten des Pkw und zulasten von Bahn und Flugzeug. Dieser Effekt ist bei inaktiven Geschäftsreisenden besonders stark.

    Linienfernverkehr: Neue Geschäftsmodelle müssen her

    Die eigene Untersuchung belegt, dass das Segment der Bahn-Geschäftsreisenden besonders stark von einer Tätigkeit im Homeoffice betroffen ist. Etwa 30 % der Beschäftigten verfügen über einen Anteil an Homeoffice-Arbeitstagen von 50+ %. Von den Befragten wird nicht angenommen, dass sich die Arbeitsorganisation wieder stark in Richtung „Situation vor Corona“ entwickelt. Der VDR geht zukünftig von 30 % weniger Geschäftsreisenden aus. Lufthansa-Chef Spohr rechnet Mitte Juni 2021 mit einem weniger starken Einbruch, der in der Bandbreite von 10-20 % liegen soll.

    Wenn für Unternehmen wie die Deutsch Bahn oder die Deutsche Lufthansa das Volumen der Business-Reisenden nachhaltig signifikant reduziert sein wird, stellt sich auch die Frage, in welcher Form das eigene Geschäftsmodell zu überdenken ist. Business-Reisende spielten dabei bisher eine zentrale Rolle (hier wurden in der Vergangenheit die höchsten Gewinne je verkauften Sitzplatz generiert). Aber auch eine veränderte Klassenaufteilung kann gewinnbringend sein. So setzt die Deutsche Lufthansa auf einen Ausbau des Premium-Economy-Angebots, um Einnahmenverluste in der Business Class zu kompensieren. Damit verschwimmen auch die klassischen Grenzen zwischen dem Eco- und Business-Segment.

    „Mit anhaltender Dauer der Pandemie wird deutlich, welche nachhaltigen Wirkungen durch Corona ausgelöst und verstärkt werden: Wenn nicht zwingend erforderliche Businesstrips entfallen, ist das ein Nettogewinn für die Volkswirtschaft; wenn Mobilität von der Bahn auf den Pkw verlagert wird, dann ist das mehrfach problematisch – es passt weder zur Verkehrswende noch zu den selbst auferlegten Klimazielen der bisherigen und zukünftigen Bunderegierung“, resümiert Prof. Dr. Andreas Krämer, CEO der exeo Strategic Consulting AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.

    Kostenfreier Download Studienbericht: https://www.rogator.de/studienberichte-opiniontrain/
    Pressemeldung herunterladen: https://www.rogator.de/app/uploads/2021/10/PI_Rogator_OpinionTRAIN-2021_Mobilitaet.pdf

    Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

    Rogator AG
    Herr Johannes Hercher
    Emmericher Str. 17
    90411 Nürnberg
    Deutschland

    fon ..: +49 911 8100550
    web ..: https://www.rogator.de
    email : info@rogator.de

    Rogator AG
    Die Rogator AG steht seit 20 Jahren für leistungsstarke Software und erfolgreiche Online-Forschung. Erfolgsgarant des Unternehmens ist dabei die Kombination aus zuverlässigen Softwareprodukten, fundierten methodischen Kenntnissen im Online-Kunden- und Mitarbeiterfeedback sowie einem umfassenden Full-Service-Angebot: „Combined Competence“ für jedes Befragungsprojekt. Johannes Hercher ist Vorstand der Rogator AG.

    Pressekontakt:

    Rogator AG
    Frau Folke Probst
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    Corona-Krise: Siegeszug des Pkw und Niedergang der Geschäftsreisen

    auf News im Internet publiziert am 27. Oktober 2021 in der Rubrik Presse - News
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